Die Nachricht über die geplante Schließung des Outokumpu-Standorts in Hockenheim-Talhaus, Baden-Württemberg, bis Mitte 2024 hat die Gewerkschaft IG Metall Mannheim auf den Plan gerufen. Der finnische Stahlkonzern Outokumpu, mit Hauptsitz in Helsinki, plant diese Maßnahme im Zuge der „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Marktführerschaft bei modernen Werkstoffen“.
Die Entscheidung, die kurz vor Weihnachten bekanntgegeben wurde, stößt bei der IG Metall auf Kritik. Als „vergiftetes Weihnachtsgeschenk“ bezeichnet die Gewerkschaft diese Mitteilung und zeigt sich „irritiert und wütend“ über die abrupte Unternehmensentscheidung, die über eine Pressemitteilung verkündet wurde.
Thomas Hahl, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim, hebt hervor, dass die Beschäftigten in Hockenheim bereits schwierige Jahre hinter sich haben, einschließlich der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, Kurzarbeit und weltweite Handelsturbulenzen. Die Schließung des Standorts würde einen weiteren Rückschlag für die leidgeplagten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten.
Die Gewerkschaft bezeichnet die Entscheidung als besonders unverständlich, da es laut Hahl bislang positive Aussagen seitens des Konzerns über die Zukunft des Hockenheim-Standorts gab. Der Standort wurde als „sehr flexibel, jung und erfolgreich“ beschrieben, und erst vor einem Jahr wurden erhebliche Mittel in die lokale Maschinenausrüstung investiert.
Outokumpu hatte bereits in den Jahren 2019/2020 an mehreren deutschen Standorten Personal abgebaut, wodurch auch Hockenheim betroffen war. Die IG Metall Mannheim kündigt an, entschlossenen Widerstand gegen die Standortschließung zu leisten und betont die bedeutende Rolle, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hockenheim zur erfolgreichen Entwicklung der Nirosta-Sparte beigetragen haben.
In Zeiten globaler Herausforderungen und dem Zwang zur Kosteneinsparung weltweit sehen sich Unternehmen gezwungen, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. Die Entscheidung von Outokumpu Nirosta, einen deutschen Standort zu schließen, spiegelt den zunehmenden Druck auf wirtschaftliche Standorte wider, insbesondere in Deutschland, das als teurer Wirtschaftsstandort gilt.